Wir konsumieren zu viel und das, was wir konsumieren, ist zu billig. Wir können billig konsumieren, da das Internet eine völlige Preistransparenz geschaffen hat. Zu sparen, anstatt zu konsumieren, wäre der falsche Weg, da der Geldfluss verlangsamt würde. Der Schlüssel liegt im richtigen Konsumverhalten.
Doch der Reihe nach:
Vor gar nicht allzu langer Zeit wurde ein fertiges Produkt mit einer Gewinnspanne ausgestattet, die es erlaubte, neben den Materialkosten auch sämtliche daran beteiligten Mitarbeiter zu entlohnen. So funktionierte eine gesunde Wirtschaft und alle waren glücklich.
Dann kam das Internet und schuf eine völlige Preistransparenz.
Stellen wir uns stark vereinfacht drei Firmen vor, die das gleiche Produkt im Internet anbieten. Firma A ist ein gesundes Unternehmen, das seinem Produkt einen den Betriebskosten entsprechenden Aufschlag verpasst. Das Produkt wird also für 100 € verkauft.
Firma B ist eine Firma, die neu auf den Markt kommt und sich einen Kundenstamm aufbauen möchte. Sie verzichtet darauf, Gewinne zu machen, und ist sogar bereit, einen Teil aus ihrem Startkapital hinzuzuschießen. Ganz im Sinne eines klassischen Unternehmensaufbaues. Sie bietet das Produkt für 90 € an.
Firma C ist seit Langem auf dem Markt. Alte Verträge, Überproduktion und Investitionen haben Sie so unter Druck gesetzt, dass sie kurz vor der Insolvenz steht und versucht, Gelder liquide zu machen. Sie bieten das Produkt für 59 € an, auch wenn das unter ihrem Produktionspreis liegt. Diese Firma wird es bald nicht mehr geben, die Mitarbeiter werden entlassen, aber die Produkte fließen auf den Markt.
Wo kaufen Sie? Eben, bei Firma C. Denn mit wenigen Mausklicks haben Sie diesen günstigen Preis gefunden.
Die gesunde Firma A wird bald in der gleichen Position sein wie die insolvente Firma C und die neu gegründete Firma B wird nie in den Genuss kommen, Gewinne zu erwirtschaften.
Wir lassen also unsere Wirtschaft ausbluten. Aber niemand wird davon zu überzeugen sein, ein teureres Produkt zu kaufen.
Jeder sollte für sich selbst prüfen und erkennen, dass er in immer schnellerer Frequenz immer mehr Produkte konsumiert. Mobiltelefone werden jährlich, Autos im 3-Jahres-Rhythmus usw. angeschafft. Die Werte sind im freien Fall. Das Geld wird tatsächlich verbrannt.
Einen Schlüssel haben die Hersteller in der Hand: Wertstabilität.
Die Hersteller, die ihre Produkte zum festen Preis anbieten, können langfristig erfolgreich sein.
Mercedes hat mit der überarbeiteten E-Klasse vorgemacht, wie es nicht geht. Mit einem angeblichen Facelift, das von den Kunden allerdings als neues Fahrzeug wahrgenommen wird, hat Mercedes den Wert der aktuellen E-Klasse künstlich um etwa 15 % reduziert. So wird Geld verbrannt. Und jeder Kunde, der sich bisher einen Mercedes u. a. wegen seiner Wertstabilität gekauft hat, wird in Zukunft auch bei dieser Firma mit inflationärem Verhalten rechnen müssen.
Hermès zeigt, wie es geht: hochwertige Produkte, faire Löhne, keine Rabatte oder inflationäre Aktionen.
Hier liegt der Schlüssel für uns Konsumenten. Anstatt jedes neue Produkt umgehend zu konsumieren, sollten wir uns auf Werte und Qualität besinnen. Nicht sparen, sondern hochwertige, haltbare, wertbeständige Produkte kaufen. Also gleich viel Geld ausgeben, aber weniger Produkte bekommen. Dafür vernichten Sie aber auch nicht Ihr Geld und Sie unterstützen ein gesundes Wirtschaftsverhalten.
Und jetzt viel Freude beim Entdecken unserer hochwertigen Produkte im Seestyle No. 11.
∗ Die Seestyle Redaktion