Ein Hotel in dem Kreativität gelebt wird. Ein idealer Ausgangspunkt um Kärnten zu entdecken und dabei vielleicht auch sich selbst…
Die größten Ereignisse, das sind nicht unsere lautesten, sondern unsere stillsten Stunden.
Friedrich Nietzsche
Vor mir liegt ein weißes Blatt, in Händen halte ich einen Pinsel, und in mir klingen die Worte von der Künstlerin und Kursleiterin Martina Schettina nach: „Lassen sie das Motiv in sich entstehen, fühlen sie sich ein in ihr Motiv. Versuchen sie das Wesen und die Seele der Zirbe die sie Malen möchten zu erfassen.“ Der Raum ist angefüllt mit kreativer Stille. Und ich spüre in mir das Bild entstehen, der großen alten, prächtigen Zirbe in der Morgensonne, an der mich mein Weg beim heutigen Lauf in den malerischen Bergwelten vorbeiführte. Auf meinem Blatt entsteht mit wenigen, bewusst gesetzten Strichen die Morgenlandschaft.
Während ich die einzelnen Pinselstriche setze, tauche ich erneut in das Erleben des Morgenlaufs ein, den Morgentau auf der Wiese, das Plätschern des Bachs, der Bergblick und die stolze Zirbe – ich bin eins mit der Natur. „Gemalte Meditation, nennt man diesen Zustand“ erklärt Martina Schettina. Für mich eine ganz neue Erfahrung, denn mit Malen und Zeichnen habe ich mich bis jetzt nie beschäftigt. Hier im Hotel Hochschober werden stille Impulse gesetzt, die den Gast die Möglichkeit geben sich neu zu entdecken. Unaufdringlich, leise und dabei immer von hoher und erlesener Qualität mit begeisterten Seminarleitern die erfüllt sind mit der Freude Ihrer Arbeit.
Bereits der erste Blick auf das Hotel zeigt, dies ist ein ganz besonderer Ort. Das außergewöhnliche Haus liegt eingebettet in die Seenlandschaft, Wälder und Höhenzüge des Nationalparks Nockberge. Sein Wahrzeichen, ein vierstöckiger authentischer Chinaturm – vier Stockwerke hoch und direkt am See gelegen – begrüßt die anreisenden Gäste.
Das legendäre Huixiting Teehaus in der Altstadt von Shangai, inspirierte das Hotelierspaar Karin Leeb und Martin Klein vor einige Jahr zu diesem exotischen Bauwerk mitten in den österreichischen Alpen. Ein chinesischer Architekt war für die Planung verantwortlich und Bauarbeiter aus dem fernöstlichen Land errichteten den Turm.
Er ist wesentlicher Bestandteil der Hotelphilosphie, die „Entschleunigung“ bedeutet. In der obersten Etage thront „Das schöne Teehaus am Berg“. Hier gibt es den ganzen Tag ausgewählten chinesischen Tee.
Das Herz öffnen
Mit dem Gedanken den Gästen gleichermaßen Wohlbefinden und neue Impulse mitzugeben nahm das Haus sich vor vielen Jahren dem Thema Yoga an. In den Anfangsjahren war es ein Mitarbeiter, der das ganze Jahr im Rahmen des Hotelprogramms hindurch Yogastunden gab. In der Zwischenzeit finden zweimal im Jahr sechs Wochen im Juni bis Juli und im November spezielle Themenwochen „Yoga am Berg“ mit externen Lehrerinnen und Lehrern statt. Die Familie Leeb hat sich intensiv mit Yoga beschäftigt und außergewöhnliche Übungsplätze für die Yogastunden gewählt. So gibt es die Yogaplattform am Grünsee mitten in der Natur oder im Chinaturm, mit seiner stillen und besinnlichen Atmosphäre. Das Lachen der Kundalini Yoga Lehrerin Andrea Schipper ist erfüllt von Lebenslust, Freude und Herzenswärme. Ob es ein Zufall ist, dass Ihre Yogawoche im Hochschober das Motto „Das Herz öffnen“ trägt?
Höhentraining für Sportler
Im Tourenstützpunkt des Hotels der eine Mischung aus gemütlichen Wohnzimmer, Treff und Sportgerätedepot, lacht das Herz des Sportlers. Hier starten Radfahrer ihren Ausflug in die Natur, füllen sich ihre Flaschen mit Tee, Wasser oder Säften und nehmen sich nützliche Karten mit. Eine überdimensionale Landkarte am Fußboden gibt einen guten Überblick über die Region und die Wege. Das Plateau der Turracher Höhe befindet sich an der Landesgrenze zwischen Kärnten und der Steiermark und ist idealer Ausgangspunkt um per pedec oder zu Fuß die Gegend zu erkunden. Da die Turracher Höhe ein so ideales Laufgebiet und gleichzeitig perfekt für Höhentrainings ist, bietet der Hochschober in den Sommermonaten mit Spitzenläufern aus Kenia fundiertes Training für seine Gäste an.
Ich sitze in der freundlichen, von Licht durchfluteten Bibliothek, die mehr als 3000 Bücher, von Karl Kraus bis Gabriel Garcia Marquez, beherbergt. Ein älterer Herr, langjähriger Stammgast, lächelt mir freundlich zu. In meiner Hand halte ich meine Tuschzeichnung und betrachte die chinesischen Zeichen des Stempels, die für: „Ich habe meine Seele in das Bild gemalt“, stehen. Ich versuche nachzuspüren was das Geheimnis des Hochschobers ist. Sind es die vielen Kleinigkeiten, die zu dem großen Ganzen führen, dass dieses Hotel ein magischer Ort für Freude ist? Oder ist es dass der respektvolle Umgang mit Menschen und Natur aktiv gelebt wird, dass Nachhaltigkeit und verantwortungsvolles Handeln keine leeren Worthülsen sind? Ein erkennendes Lachen macht sich breit in mir: Ganz einfach, das Ehepaar Leeb hat ihre Seele in ihr Haus gemalt.
Catharina Niggemeier