Tobias Vetter traf Frank Siebenhöfer. Ein waschechter Bayer, der uns in Lederhos`n das Segeln schmackhaft macht…
Wie glücklich man am Lande war,
merkt man erst, wenn das Schiff untergeht
Seneca
Kennen Sie diese Segelkurse, bei denen die Kinder in Optimisten auf dem See rumschippern? Ein Riesenspaß für die Kleinen. Als „Großer“ dürfen sie dann meistens in Jollen trainieren.
Wer aber vor hat, im Mittelmeer, auf der Ost- oder Nordsee mit einer richtigen Yacht zu segeln, der sollte sich frühzeitig mit solchen Dimensionen vertraut machen.
Ich traf Frank Siebenhofer und seine „DIVA“ im Yachthafen Starnberg. Siebenhofer ist nicht nur Besitzer des Sporthochseeschifferscheins – der höchsten, deutschen Sportbootlizenz, sondern auch Inhaber des Yachtmaster Offshore der englischen Royal Yachting Assotiation. Seit 2005 arbeitet er hauptberuflich für Lifestyle Yachting. Seit diesem Jahr liegt die „DIVA“ am Starnberger See. Mit ihr ist er bestens gerüstet für seine individuellen Ausbildungstörns. Fürs Motorboottraining steht natürlich noch ein weiteres Boot parat.
Leinen los, wir legen ab. Zenti- metergenau muß die 10–m– Yacht durch die engen Passagen des Starnberger Hafens gesteuert werden. Auf dem See angekommen, setzen wir gemeinsam die Segel. Eine Rundumeinführung habe ich bereits vor Abfahrt erhalten. Das fünf Tonnen schwere Boot steuert sich erstaunlich einfach. Tatsächlich sind die grundlegenden Techniken die gleichen wie auf den kleinen Jollen auch. Trotzdem müssen die Manöver sorgfältig geplant und ausgeführt werden. Mir fallen die langen Laufwege auf. Während man sich in einem kleinen Boot schnell mal auf die andere Seite lehnt, muß man hier seine Position verlassen und rüber marschieren. Unkoordiniertheit geht da schnell in Chaos über.
Aber Frank (an Bord sind alle per Du) behält die Übersicht und bringt Ruhe in die Abläufe. Wichtig ist es, Routine und ein Gefühl für die ungewohnten Ausmaße zu bekommen. Ganz nebenbei bietet so eine Yacht natürlich noch andere Annehmlichkeiten. So zaubert Frank eisgekühlte Getränke aus der Pantry und auf dem Teakdeck läßt es sich wunderbar unterm Sonnensegel relaxen.
Den Lifestyle des Yachtsports anderen Menschen zu vermitteln, das ist sein Anliegen. Und das geht natürlich auch durch Segelveranstaltungen für Firmen. Und gerade eine Segelyacht ist der ideale Ort für Teambuilding – Trainings und Segelincentives. Oder vielleicht einfach mal einen Schnupperkurs buchen, um zu spüren wie das so ist, auf einer richtigen Yacht mit dabei zu sein.
Nach drei Stunden legen wir wieder an. Wieder sind es nur wenige Zentimeter zwischen den Holzpflöcken. Mittlerweile arbeiten wir Hand in Hand und legen sicher in der Box an. Dass der Puls trotzdem erhöht ist …. dass wird sich wohl nie ändern, ist sich Frank Siebenhofer sicher. Ein bißchen Adrenalin gehört beim Segeln einfach dazu.
Tobias Vetter